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Crystal Tears: Choirs Of Immortal (Review)

Artist:

Crystal Tears

Crystal Tears: Choirs Of Immortal
Album:

Choirs Of Immortal

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Pure Steel/Soulfood
Spieldauer: 35:58
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Kein schlechter Einstand für Band und Label – wobei die vier Griechen schon zehn Jahre Musik machen und diese Erfahrung hier hörbar machen. Der Eighties-Metal auf „Choirs Of Immortal“ ist unaufgesetzt und misst gegenüber den Erzeugnissen der Dekade außer unreproduzierbarem Zeitgefühl nichts, wäre ohne Sängerin Natasa Pandreia aber kaum der Rede Wert. Sie prägt die vertraut wirkenden Kompositionen mit einer kraftvollen Stimme zwischen aufgekratztem Mike Howe und unpeinlicher Doro Pesch und hat einnehmende Hooks im Aufgebot.

Obwohl die Formelsammlung des Quartetts überschaubar ist, trotzt es dem fundamentalen Konzept kurzweilige Songs ab. Den Kopf nicht übermäßig anzustrengen bedeutet nicht, das Gehirn zwangsläufig abzuschalten. Zu Beginn der Platte tritt ein gemächlicher „Holy Diver“-Groove an, der nach einem Solo vor ungestümen Drums flüchtet. Die Gesangsmelodien sind auf Eingängigkeit ohne platte Hymnik angelegt. Diese Mischung aus Epischem und Vehemenz setzt sich fort in zweieinhalb Minuten „Nightmare Terror“: Doublebass, schneidende Riffs und Shouts zur Schlacht – aber auch stampfende Momente und ein ausgefeiltes Solo. Die Gitarrenakzente sind auf dem Album durchgehend geschmackssicher virtuos. Ihre Zweckmäßigkeit enttarnt die abgeklärten Musiker, die andererseits in ihrem rohen Vortrag unbekümmert und hungrig wie Greenhorns bleiben. Immer wieder obenauf ist dieser Gesang. In den rockigen bis ruhigen Passagen wird man Pandreias Klasse abseits aggressiven Röhrens gewahr. In „Rock Survivors“ klingt sie klar, tief und damit fast männlich; „Master of Deception“ schmückt sie mit unvorhersehbarer Melodieauflösung während der Strophen; der Chorus von „When the Night Is Cold“ schließlich hat das kommerzielle Potential von vor 20 Jahren und transportiert aufrichtiges Gefühl. Instrumental ergänzen diese Aufmerksamkeiten ein prominenter Bass und folkloristische Akustikgitarren. Dem Speed-Metal-Glanzpunkt „Stealer of Minds“ stehen die dominierenden Midtempo-Tracks wenig nach, was für die kompositorischen Qualitäten der Hellenen spricht. Deshalb lässt sich die müde Stimmung gerade der letzten beiden Stücke dem Gestus der Melancholie entschulden, denn die Zugkraft verlässt die Band zu keiner Zeit. Ihre Lyrics sind wie zu erwarten weniger tiefgründig als gefällige Rückgriffe auf Vorbilder („Megas Alexandros“ – Iron Maidens Geschichtsbewusstsein) und ironiefrei angewandte Genre-Plattitüden. Somit ist „Choir Of Immortal” eines der selten gewordenes klassischen Metal-Alben, die sich weder komischer Verzerrung noch verstiegener Reinheitsansprüche bedienen und stattdessen vor allem die Musik und eine tolle Stimme sprechen lassen.

FAZIT: Wenn True Metal, dann bitte so. CRYSTAL TEARS sind die beste mir bekannte wahrmetallische Untergrund-Band aus Griechenland und zu gleichen Teilen europäisch (Accept, NWoBHM) wie früh-amerikanisch (Metal Church oder duzende vergessene Obskur-Acts) beeinflusst.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4224x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Alpha and Omega
  • Sworn To Avenge
  • Nightmare Terror
  • Rock Survivors
  • Master of Deception
  • Megas Alexandros
  • Stealer of Minds
  • When The Night Is Cold
  • And the Arrows Fall
  • Legends Never Die

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Lars [musikreviews.de]
gepostet am: 15.07.2009

User-Wertung:
12 Punkte

Die Scheibe läuft gerade mal wieder bei mir und ist immer noch sehr geil; sollte man (des Gesangs wegen) als Fan von Bands wie Chastain kennen. Leider ist die Dame jetzt nicht mehr dabei, stattdessen singt da jetzt Ian Parry (Elegy, Ayreon etc.), Sachen gibt´s...
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